André Berthold

Wisst Ihr schon, was Eure Anwendung können sollte? 

Oft hören wir in einer ganz frühen Phase: Wir brauchen eine Software so wie X. Meist sind dies Plattformen, welche in den USA erfolgreich sind. Jedoch ist unklar, was sie genau machen und wie die Produktversprechen definiert sind. Über folgendes sollte Ihr Euch vorher Gedanken machen:

Nutzer*innen: Eine erfolgreiche Software muss an einen Markt angepasst werden. Einfach nachbauen funktioniert nicht. Ein eigener Businessplan sieht anders aus, als einfach eine Kopie zu erstellen. Als Unternehmen definiert ihr, welche Zielgruppe Eure Kundschaft ist und mittels Konkurrenzanalysen herausfinden, was Ihr cool findet und gern ähnlich auch anbieten würdet und was nicht so optimal gelöst ist. Idealerweise zeichnet Ihr ein paar Scribbles mit Screens, wie sie ein*e typische*r Nutzer*in Eurer Anwendung durchlaufen soll. Zettel und Bleistift reicht – es muss kein Photoshop oder Powerpoint sein. Wenn Ihr eine konsistente Nutzer*innen-Journey definieren könnt, seid Ihr einen großen Schritt weiter und konkreter geworden. Mit diesen Analysen könnt ihr dann an ein Software-Entwicklungs-Unternehmen herantreten.

Nutzungsart: Ob eine Software auf einem PC, auf einem Tablet oder auf einem Smartphone verwendet werden soll, macht ein großen Unterschied bei der Programmierung und im Design. Zum einen auf Grund der unterschiedlichen Display-Größen: Desto umfangreicher die Website, desto präziser sollten Gliederung und Benutzbarkeit überdacht sein. Zum zweiten bezüglich der “Darreichungsform: Ihr müsst Euch entscheiden, ob eine einfache webbasierte Anwendung, die im Browser aufgerufen werden kann reicht oder/und Ihr eine App anbieten wollt, die aus einem der Stores heruntergeladen wird. Wie ist der Nutzungskontext? Braucht meine Anwendung z.B. immer eine Verbindung zu ihrer Datenbank oder ihrem Backend oder kann sie standalone auf dem Endgerät benutzt werden. Das spielt vor allem in mobilen Nutzungsszenarien eine große Rolle. Ist die Kommunikation sehr datenlastig oder kann alles auf dem Endgerät selbst abgedeckt werden, was meine Anwendung kann? Müssen große Datenmengen übertragen werden?

Wenn Du all diese Punkte beantworten kannst, weißt Du, wo und wie Deine Anwendung verwendet werden wird. Damit bist Du wieder einen Schritt konkreter geworden und es lässt sich leichter entscheiden, welche technologische Basis Dein Software-Unternehmen dafür verwenden soll.